„Die Versöhnung muss von den Menschen kommen“ –
Bernd Posselt zur Deutsch-Tschechischen Erklärung
Grüß Gott, liebe Landsleute,
entschuldigt, dass ich Euch, statt Weihnachtsgrüße, die noch folgen werden, das Interview, von Bernd Posselt mit dem Journalisten von Radio Prag, Herrn Pavel Polak gegeben hat, zumaile. Dieses Interview ist entlarvend und deshalb hielt ich es für meine Pflicht, es Euch im Wortlaut zu übermitteln.
Ich hielt es auch für meine Pflicht, eine Stellungnahme dazu abzugeben und Herrn Polak zuzumailen. Ihr könnt sie nachfolgend lesen.
Außerdem die Weihnachtswünsche und die Mahnung an das Tschechische Volk in Tschechischer Sprache, die wir den Konsulaten und zahlreichen Tschechischen Institutionen übermittelt haben. Die Deutsche Übersetzung liegt auch bei.
Euer Landsmann
Johann Slezak
„Die Versöhnung muss von den Menschen kommen“--
Bernd Posselt zur Deutsch-Tschechischen Erklärung
Der Populismus in Europa wächst, die Briten wollen aus der EU austreten, und niemand scheint sich mehr zu vertrauen auf dem Kontinent. Mit der schwierigen Lage in Europa steht genauso das tschechisch-deutsche Verhältnis auf dem Prüfstand. Es drohen nämlich auch wieder alte Wunden aufzureißen zwischen den Nachbarn. Und das, obwohl Anfang kommenden Jahres die Deutsch-Tschechische Erklärung ihren 20. Geburtstag feiert, sie sollte diese Gräben eigentlich zuschütten. Doch ist alles wirklich so schlimm zwischen Berlin und Prag? Der CSU-Politiker und Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, ist wohl einer der wenigen, die sich intensiv mit den tschechisch-deutschen Beziehungen auseinandergesetzt haben.
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Hans Slezak
Aubing-Ost-Straße 88
81245 München
Tel. +49 89 89711460
Von: Johann Slezak [mailto:info@johann-slezak.de]
Gesendet: Dienstag, 20. Dezember 2016 18:57
An: 'cr@radio.cz'
Betreff: Interview von Pavel Polak mit Bernd Posselt am 8.12.2016 in Radio Prag Ein Familienstreit
Stellungnahme zum Posselt-Interview
Grüß Gott, sehr geehrter Herr Polak,
es bedarf schon einer Stellungnahme, wenn der bekennende Junggeselle, Bernd Posselt, das Verhältnis Sudetendeutsche und Tschechen mit einer Ehe vergleicht. „Da geht es um kleinste Kleinigkeiten, die die Ehe zur Hölle machen.“ Gehört zu diesen „kleinsten Kleinigkeiten“ die Entrechtung der Sudetendeutschen zwischen 1918 und 1938, die Befreiung durch Adolf Hitler, die den Sudetendeutschen nicht die Befreiung, sondern den Krieg und den Tschechen die Unterdrückung gebracht hat, dann der Völkermord an den Sudetendeutschen, mit Straffreistellung, Entrechtung, Vertreibung und allen damit verbundenen Gräueltaten. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die heute noch in Form von Vertreibungsdekreten und Straffreistellungsgesetz gerechtfertigt werden, sind also nur ein „sehr emotionaler Familienstreit.“ Was muss Bernd Posselt für ein Verhältnis zur Ehe und Familie haben, in der nicht nur familiärer Zwist, sondern Mord und Totschlag keine Ausnahme, sondern die Regel sind. In Deutschland gibt es dafür ein treffenderes Sprichwort: „Pack schlägt sich und Pack verträgt sich.“ Die Wendigkeit von Bernd Posselt ist trotz seiner Fülle bewundernswert. Er, der die Deutsch-Tschechische Erklärung, genau wie Franz Neubauer, als Verhöhnungserklärung bezeichnet hat und darauf hinwies, dass damit die rechtliche Situation und die Eigentumsfrage, offen gehalten werden, sieht diese Erklärung jetzt positiver. Er, der noch zum Sudetendeutschen Tag 2006 das Motto geprägt hat: „Vertreibung ist Völkermord, dem Recht auf die Heimat gehört die Zukunft,“ brandmarkt heute die, die dieses Recht auf die Heimat einfordern. Er freut sich über den Ausdruck „Landsmann“ vom Minister Daniel Herman und hält seine Rede für das „größte Historische Ereignis“ seit dem Kriegsende. Scheinbar hat er von Vaclav Havel und seiner Rede noch nie etwas gehört, aber die wurde ja gehalten, als Posselt noch nicht in Amt und Würden war. Nun wissen wir also, dass Leute, die „materialistisch denken,“ also das Recht auf die Heimat und Eigentum, nicht aufgeben wollen, keine Werte haben. Hat nicht Papst Benedikt, das Recht auf die Heimat, als „ein von Gott gegebenes Menschenrecht“ bezeichnet.
Wir wissen nun, dass das ein Irrtum ist, und solche Leute, die dieses Menschenrecht einfordern, keine Werte haben. Werte haben nach Posselt, auch keine Gerichts-entscheidungen Hat doch das Registergericht, die Eintragung, der von Posselt als vollzogen gemeldete Satzungsänderung, die eine Zweckänderung ist, zurückgewiesen und dem Grundsatzprogramm stimmt die Mehrheit der Vertriebenen nicht zu. Aber so ist es halt in der Posselt Familie, der Vater, der sich als Sprecher der Familie dünkt, gibt das vor, was die Familie zu denken und zu vollziehen hat, nur diese Zeiten, lieber Bernd Posselt, sind“ Gott sei Dank vorbei.“
Bemerkung: Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat keine Satzungsänderung vorgenommen. Dazu der Beschluss des Registergerichtes München:
Beschluss des Registergerichtes, GZ.VR 5524 vom 29.11.2016: Der Eintrag auf Satzungsänderung ins Vereinsregister, auf Beschluss der Bundesversammlung vom 28.02.2015 und der Notaranmeldung vom 06.06.2015, wird zurückgewiesen.
Damit bleibt die bisherige Satzung, mit den §3 und den Eigentumsforderungen weiter in Kraft, alles andere sind Falschmeldungen.
Unsere Weihnachtwünsche senden wir, die Bezirksgruppe Oberbayern, auch an unsere Tschechischen Nachbarn,
besonders an die, die uns als Landsleute bezeichnen und dafür eintreten, dass wir wieder,
durch die Heilung unserer verletzten Rechte, zu Landsleuten werden können.
Appell – Aufforderung
An das Tschechische Volk und die Tschechische Staatsregierung.
Macht Euch endlich frei von den Vertreibungsdekreten und dem Straffreistellungsgesetz.
Tut das, um Eurer Jugend willen, damit auch das Tschechische Volk in die Reihe der Völker zurückkehrt, deren staatliches Fundament auf dem Völkerrecht
und nicht auf Vertreibungsdekreten und Völkermordgesetzen, ruht.
Tut das nicht wegen uns, die ihr uns aus der Heimat vertrieben habt, denn wir haben das nicht nötig.
Wir sind eine stolze, selbstbewusste Volksgruppe, die ohne Eigentum, in schwerster Notlage, zum Segen von Bayern wurde, und durch ihr Wissen und Können dazu beigetragen hat, Bayern zum führenden Bundesland in der Bundesrepublik Deutschland, zu machen.
Den Titel „Bayerns Vierter Stamm“ tragen wir mit Stolz, bleiben aber auch weiter
„Böhmen- und Mährens Zweiter Stamm“
Mit unseren Spenden und Steuergeldern, haben wir einen maßgebenden Beitrag zur Rettung der Kulturschätze unserer Heimat, Böhmen und Mähren, beigetragen und tragen immer noch dazu bei.
Wir wünschen Euch, dem Tschechischen Volk, zu Weihnachten 2016, die Erkenntnis, Euch endlich im Sinne der Botschaft des Engels, von:
Friede den Menschen auf Erden
von der Last Eurer Geschichte zu befreien.
Dieser Appell wird in Tschechischer Sprache an die CZ-Konsulate und Kultureinrichtungen versandt.
Sudetendeutsche Landsmannschaft
Bezirksgruppe Oberbayern
Johann Slezak, Bezirksobmann
81669 München, Hochstrasse 8
T. 089/89711460, F. 089/89711459
E-Post. info@johann-slezak.de
Johann Slezak